Venetische Schriftsteller: 5 Büchertipps für Ihre Reise nach Venetien

Lernen Sie die vielfältigen Aspekte der Region Venetien durch die Erzählungen der folgenden 5 Schriftsteller kennen: Sie haben das literarische Panorama Venetiens und Italiens für immer verändert!

Venetien kann auf eine jahrhundertealte Kulturgeschichte zurückblicken. Die ersten Schriftwerke über die Region sind von Tito Livio, der in Padua geboren wurde. In seiner Geschichte über Rom erzählt er von Venetien. In der Region Venetien wurden viele Autoren geboren, die zur italienischen und weltweiten Literatur beigetragen haben. Man denke zum Beispiel an den römischen Dichter, Gaio Valerio Catullo, der 84 v.Ch. in Verona das Licht der Welt erblickte. In seinen Gedichten schrieb er über Liebe, Freundschaft, aber auch über Mythologie und das tägliche Leben.

Seit vielen Jahrhunderten ist Venetien Heimat und Quelle der Inspiration zahlreicher italienischer und ausländischer Dichter und Schriftsteller, deren Erzählungen in unserer Region und nicht nur in Venedig spielen. In der Weltliteratur aller Zeiten werden viele Orte unserer Region beschrieben: von den Dolomiten bis zum Podelta. Nachtstehend empfehlen wir Ihnen einige Autoren, die Venetien als Schauplatz für ihre Werke gewählt haben.

Venetische Autoren

Carlo Goldoni - I Rusteghi (Die Grobiane)

Carlo Goldoni ist der bekannteste venezianischen Komödiendichter des 18. Jahrhunderts. Er kam 1707 in Venedig zur Welt, entwickelte eine Leidenschaft für das Theater und trat in jungen Jahren der Theatergesellschaft von Florindo de’ Maccheroni bei. Während seines Studiums reiste er durch Italien und ging dabei seiner großen Leidenschaft nach. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters beendete er sein Jurastudium und zog nach Mailand. Er unternahm verschiedene Reisen und veröffentlichte seine ersten Werke. Eine seiner Komödien mit dem Titel “I Rusteghi” (Die Grobiane) spielt in Venedig. Die Geschichte findet an vier Faschingstagen statt. Lunardo, Canciano, Simone und Maurizio, so heißen die vier Grobiane, hängen an den Traditionen und haben für die neuen Moden und Gewohnheiten nichts übrig. Die weiteren Charaktere sind Lunardos Frau Margherita, ihre Tochter Lucietta, Cancianos Frau  Felice, Simones Frau Marina, Felipetto, Maurizios Sohn und Luciettas Bräutigam und Herzog Riccardo, ein Freund von Felice. Lunardo und Maurizio beschließen, Felipetto und Lucietta zu vermählen, obwohl sich die beiden jungen Menschen nie gesehen haben und nicht kennen. Sobald Margherita und Marina davon erfahren, organisieren sie ein geheimes Treffen zwischen Lucietta und Felipetto, bei dem letzterer sich als Frau verkleidet, um nicht erkannt zu werden.  Tatsächlich verlieben sich die beiden jungen Menschen ineinander.  Sobald die vier Grobiane den Betrug erkennen, wollen sie sich an ihren Frauen rächen. Frau Felice bringt sie aber von ihrem Vorhaben ab und endlich kann die Hochzeit von Felipetto und Lucietta stattfinden. In seiner  Komödie in venezianischer Mundart beschreibt Goldoni auf sachlicher und natürlicher Weise die bürgerliche Gesellschaft seiner Zeit und fördert die neuen Werte und Ideale, die sich auch in der konservativen venezianischen Gesellschaft langsam durchsetzen.

Dino Buzzati - Bàrnabo delle Montagne (Die Männer von Gravetal)

Ein weiterer bekannter venetischer Autor ist Dino Buzzati, der 1906 in Belluno geboren wurde. Er studierte Rechtswissenschaften; seine Leidenschaft galt jedoch der Schriftstellertätigkeit. Zwischen 1933 und 1935 veröffentlichte er seine ersten Romane: “Bàrnabo delle Montagne”  (Die Männer von Gravetal) und “Il Segreto del Bosco vecchio “(Das Geheimnis des alten Waldes).

Seinen bekanntesten Roman “Il deserto dei Tartari” (Die Tatarenwüste), der zum Meilenstein der italienischen Literatur wurde, veröffentlichte er im Jahre 1940, zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Neben seiner Schriftstellertätigkeit widmete sich Buzzati dem Journalismus. Zu seinen letzten Werken zählt der Roman “I Miracoli di Val Morel” (1971). Sein erster Roman, “Bàrnabo delle montagne” (Die Männer von Gravetal) spielt in den Wäldern und auf den Gletschern der Dolomiten, die Buzzati über alles liebte. Bàrnabo, ein junger Förster lebt mit seinen Kollegen in den Bergen. Sie haben u.a. die Aufgabe, ein Munitions- und Pulverlager zu bewachen. Eines Tages wird der Kommandant des Pulverlagers von einer Räuberbande überfallen und getötet. Bàrnabo, der sich vor Angst versteckt hatte, wird weggeschickt und muss bei einem Vetter in der Landwirtschaft arbeiten. Er hat aber solche Sehnsucht nach seiner Arbeit und nach den Bergen, dass es ihm schließlich gelingt, zu seinem alten Leben zurückzukehren. Die Berge spielen in Buzzatis Werken eine wichtige Rolle. Er beschreibt sie als steil, hoch und furchteinflößend. Die erste Dolomitenspitze, die Buzzati bestieg, konnte er von seinem Haus in San Pellegrino beobachten. In dem 1964 veröffentlichten Roman “L’amico Schiara”  schreibt er von seinen Bergsteigerfahrungen mit seinen Freunden. Auch in seinen Bildern malte er häufig Berglandschaften. In einem seiner bekanntesten Bilder stellte er den Mailänder Dom als eine Dolomitenspitze dar. Anscheinend ließ er sich dabei von der Canali-Spitze,  einem der schönsten Berge der Dolomiten, inspirieren. Buzzati liebte die Dolomiten so sehr, dass er seine Asche dort verstreuen ließ

Zeitgenössische Autoren aus der Region Venetien

Sabino Acquaviva - La ragazza del Ghetto (Das Mädchen aus dem Getto)

Sabino Acquaviva wurde 1927 in Padua geboren. Er war Soziologe, Professor und Schriftsteller. Er schrieb zahlreiche Romane, die zwischen 1979 und 2014 veröffentlicht wurden.

Schauplatz des 1995 verfassten Romans “La ragazza del ghetto” (Das Mädchen aus dem Getto) ist die Region Venetien des 16. Jahrhunderts, insbesondere die Stadt Padua, die Gassen von Venedig, die Hügellandschaft der Colli Euganei. Ein Adeliger aus Venedig verliebt sich in ein jüdisches Mädchen aus dem Getto von Padua. Der Roman, der von der idyllischen Liebesgeschichte erzählt, beschreibt die damaligen Umstände, die von der Inquisition und der Pest, der viele Menschen zum Opfer fielen, bestimmt sind.

Dank der historischen Präzision, mit der der Autor die Ereignisse schildert, kann sich der Leser die sozial- und kulturpolitische Lage jener Zeit bestens vorstellen. Mit größter Sorgfalt beschreibt Acquaviva die Städte Padua und Venedig, die Schauplatz des Geschehens sind.

Fulvio Ervas - Le commesse di Treviso

Fulvio Ervas wurde 1955 in Musile di Piave, in der Provinz Venedig, geboren. Nach dem Agrarstudium widmet sich Ervas dem Lehrerberuf. “Le commesse di Treviso” (2006) ist einer seiner ersten Romane, die von der ersten Fahndung des Inspektors Stucky erzählt. Im Roman geht es um den Mord einer Verkäuferin und den Versuch des Kriminalpolizisten Stucky, den Fall zu lösen.

Der sympatische Inspektor ist in der Stadt Treviso bestens integriert und die präzise Beschreibung verleiht dem Leser den Eindruck, selbst in Treviso zu sein. Der spannende Roman erzählt von den vielen Heucheleien und den Widersprüchen, die sich in der Gesellschaft abzeichnen.

treviso

Matteo Righetto - Savana Padana

Matteo Righetto wurde 1972 in Padua geboren. Er unterrichtet Literatur und Erzählkunst im Kunstlyzeum Pietro Selvatico in Padua. Sein erster Roman “Savana Padana” erntete gute Kritiken. Righetto hat verschiedene weitere Romane veröffentlicht.

Schauplatz des Romans “Savana Padana” ist ein Dorf, das sich zwischen den Flüssen Brenta und Piovego befindet. Im feuchten Flachland ist es im Sommer heiß und schwül. In San Vito – so heißt das Dorf – gibt es nur ein paar Häuser, zwei Kaffees und eine Kirche. Der Roman, der in die  Noir-Gattung fällt, spielt in einer abgelegenen Gegend Nord-West-Italiens und  erzählt von Chinesen, Zigeunern, einer kleinen Verbrecherbande, einer Statue des Hl. Antonius und einem Carabiniere. Der Autor spielt mit Mundarten, Farben, Charakter- und Landschaftszügen.

Bekannte Autoren aus Venetien und dem Ausland

Einige venetische Schriftsteller, deren Romane nicht in Venetien spielen, haben einen wesentlichen Beitrag zur italienischen Literatur geleistet. Dazu zählen Ippolito Nievo und Emilio Salgari. Ippolito Nievo, der 1831 in Padua zur Welt kam, wurde durch seinen historischen Roman “Le confessioni di un italiano” (Bekenntnisse eines Italieners) bekannt. Er erzählt die Geschichte des Carlino, der auf dem venezianischen Festland aufwächst und zum Akteur und Zeugen der bewegten Entstehung des italienischen Nationalstaates wird. Emilio Salgari, der 1862 in Verona geboren wurde, schrieb vor allem Abenteuerromane. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romanzyklen um Sandokan, den „Tiger von Malaysia“ (elf Bände). Obwohl Salgari für seine Romane vor allem Malaysia und Indien als Schauplätze wählte, hatte er diese Länder nie gesehen. Anscheinend ließ er sich bei der Beschreibung des Gangedeltas von der kleinen Insel Boschetto auf der Etsch, südlich von Verona, inspirieren.

Die Werke verschiedener ausländischer Schriftsteller und Dramaturgen spielen hingegen in der Region Venetien. Man denke z.B. an William Shakespeares Drama “Romeo und Julia” und an seine Komödie “Zwei Herren von Verona”, die in der norditalienischen Stadt Verona spielen. Schauplatz des “Kaufmanns von Venedig“ ist die venezianische Hauptstadt. Auch Thomas Mann und Henry James fanden in Venedig die passende Kulisse für ihre Kurzgeschichten: “Tod in Venedig” und “Die Aspern Schriften”.

Unzählige Romane spielen in der Region Venetien. Suchen Sie ihr Lieblingsbuch aus und beginnen Sie Ihre Reise auf den Spuren jenes Autors, der Sie mit seinen Erzählungen in seinen Bann geschlagen hat.

Ein Zimmer in Verona

Wenn Sie eines dieser Werke zu einer Reise nach Verona verleiten wird, können Sie ein Zimmer im Hotel Veronesi La Torre buchen. Das strategisch gelegene Hotel ist nur wenige km von Veronas Altstadt entfernt und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens und der  Autobahnen A22 und A4, über die Sie die anderen Städte der Region leicht erreichen können. Unsere Zimmer sind geräumig und mit jedem Komfort ausgestattet.

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