Carlo Goldoni ist der bekannteste venezianischen Komödiendichter des 18. Jahrhunderts. Er kam 1707 in Venedig zur Welt, entwickelte eine Leidenschaft für das Theater und trat in jungen Jahren der Theatergesellschaft von Florindo de’ Maccheroni bei. Während seines Studiums reiste er durch Italien und ging dabei seiner großen Leidenschaft nach. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters beendete er sein Jurastudium und zog nach Mailand. Er unternahm verschiedene Reisen und veröffentlichte seine ersten Werke. Eine seiner Komödien mit dem Titel “I Rusteghi” (Die Grobiane) spielt in Venedig. Die Geschichte findet an vier Faschingstagen statt. Lunardo, Canciano, Simone und Maurizio, so heißen die vier Grobiane, hängen an den Traditionen und haben für die neuen Moden und Gewohnheiten nichts übrig. Die weiteren Charaktere sind Lunardos Frau Margherita, ihre Tochter Lucietta, Cancianos Frau Felice, Simones Frau Marina, Felipetto, Maurizios Sohn und Luciettas Bräutigam und Herzog Riccardo, ein Freund von Felice. Lunardo und Maurizio beschließen, Felipetto und Lucietta zu vermählen, obwohl sich die beiden jungen Menschen nie gesehen haben und nicht kennen. Sobald Margherita und Marina davon erfahren, organisieren sie ein geheimes Treffen zwischen Lucietta und Felipetto, bei dem letzterer sich als Frau verkleidet, um nicht erkannt zu werden. Tatsächlich verlieben sich die beiden jungen Menschen ineinander. Sobald die vier Grobiane den Betrug erkennen, wollen sie sich an ihren Frauen rächen. Frau Felice bringt sie aber von ihrem Vorhaben ab und endlich kann die Hochzeit von Felipetto und Lucietta stattfinden. In seiner Komödie in venezianischer Mundart beschreibt Goldoni auf sachlicher und natürlicher Weise die bürgerliche Gesellschaft seiner Zeit und fördert die neuen Werte und Ideale, die sich auch in der konservativen venezianischen Gesellschaft langsam durchsetzen.
Ein weiterer bekannter venetischer Autor ist Dino Buzzati, der 1906 in Belluno geboren wurde. Er studierte Rechtswissenschaften; seine Leidenschaft galt jedoch der Schriftstellertätigkeit. Zwischen 1933 und 1935 veröffentlichte er seine ersten Romane: “Bàrnabo delle Montagne” (Die Männer von Gravetal) und “Il Segreto del Bosco vecchio “(Das Geheimnis des alten Waldes).
Seinen bekanntesten Roman “Il deserto dei Tartari” (Die Tatarenwüste), der zum Meilenstein der italienischen Literatur wurde, veröffentlichte er im Jahre 1940, zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Neben seiner Schriftstellertätigkeit widmete sich Buzzati dem Journalismus. Zu seinen letzten Werken zählt der Roman “I Miracoli di Val Morel” (1971). Sein erster Roman, “Bàrnabo delle montagne” (Die Männer von Gravetal) spielt in den Wäldern und auf den Gletschern der Dolomiten, die Buzzati über alles liebte. Bàrnabo, ein junger Förster lebt mit seinen Kollegen in den Bergen. Sie haben u.a. die Aufgabe, ein Munitions- und Pulverlager zu bewachen. Eines Tages wird der Kommandant des Pulverlagers von einer Räuberbande überfallen und getötet. Bàrnabo, der sich vor Angst versteckt hatte, wird weggeschickt und muss bei einem Vetter in der Landwirtschaft arbeiten. Er hat aber solche Sehnsucht nach seiner Arbeit und nach den Bergen, dass es ihm schließlich gelingt, zu seinem alten Leben zurückzukehren. Die Berge spielen in Buzzatis Werken eine wichtige Rolle. Er beschreibt sie als steil, hoch und furchteinflößend. Die erste Dolomitenspitze, die Buzzati bestieg, konnte er von seinem Haus in San Pellegrino beobachten. In dem 1964 veröffentlichten Roman “L’amico Schiara” schreibt er von seinen Bergsteigerfahrungen mit seinen Freunden. Auch in seinen Bildern malte er häufig Berglandschaften. In einem seiner bekanntesten Bilder stellte er den Mailänder Dom als eine Dolomitenspitze dar. Anscheinend ließ er sich dabei von der Canali-Spitze, einem der schönsten Berge der Dolomiten, inspirieren. Buzzati liebte die Dolomiten so sehr, dass er seine Asche dort verstreuen ließ
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