Castelvecchio in Verona

Castelvecchio in Verona: Sehenswertes, Öffnungszeiten und Preise

Entdecken Sie das mittelalterliche Verona und besichtigen Sie eines seiner prächtigsten Bauwerke: Castello des Hl. Martin in Aquaro! Entdecken Sie mehr!

Im Zentrum von Verona, nur wenige Schritte von der Arena entfernt, gibt es eine wunderschöne Festung: das von den Skaligern um die Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaute Schloss Castelvecchio, das zu den bedeutendsten Monumenten der Stadt zählt. Das mittelalterliche Bauwerk beherbergt heute eines der wichtigsten Museen Veronas. Es wurde von Carlo Scarpa, einem der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts, restauriert und gestaltet. Auf den verschiedenen kunsthistorischen Parcours im Museum können Sie  Kunstwerke aus dem Mittelalter, der Renaissance und der Moderne bewundern. Wenn Sie an der  Geschichte der Stadt und an der antiken Kunst ein Interesse haben, sollten Sie sich dieses Museum unbedingt ansehen.

Die Geschichte von Castelvecchio

Zu Beginn trug die Festung den Namen Castello des Hl. Martin in Aquaro, dem die kleine Kirche geweiht war, die ursprünglich an diesem Ort stand. Den Namen “Castelvecchio” (altes Schloss) erhielt das Bauwerk erst, nachdem die Familie Visconti 1398 auf dem Hügel von San Pietro das sogenannte “neue” Schloss erbauen ließ. Castelvecchio wurde im Jahre 1300 von Cangrande II della Scala vornehmlich zu Verteidigungszwecken gebaut. In jener Zeit zeichnete sich das Ende des oligarchischen Regierungssystem der Signorie (Herrscherfamilien) ab und viele der umliegenden Städte wie Venedig, Mailand und Mantua versuchten, ihr Territorium auszudehnen. Aus diesem Grund beschloss Cangrande, das Schloss mit einem starken Mauerwerk, einem Graben mit Zugbrücke und Zinnentürmen zu umgeben, um sich bei einem Angriff auf die Stadt  verteidigen zu können. Nachdem die Skaliger nach Bayern geflüchtet waren, wurde das Schloss von der Familie Visconti und den Venetianern, die die Herrschaft über Verona übernahmen, als militärische Festung benutzt. Napoleon richtete in Castelvecchio das Hauptquartier seines Heeres ein. Auf Grund militärischer Erfordernisse ließ er verschiedene Gebäude, u.a. den Gavierbogen, einen römischen Ehrenbogen aus dem 1. Jahrhundert nach Ch., abreißen. Der Bogen wurde später restauriert und in der Nähe des Schlosses wiederaufgebaut. Auch die Österreicher nutzten das Schloss als militärische Festung und als Munitionsdepot. Außerdem diente es als Sitz des Militärgerichts.

PONTE SCALIGERO

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 wurde die Festung von den Deutschen, die bei ihrem Rückzug alle Brücken der Stadt sprengten, zerstört. 1957 erhielt Architekt Carlo Scarpa den Auftrag, das Schloss zu restaurieren. Er wollte das Schloss in seiner ursprüglichen Form erhalten und ließ folglich alle Anbauten, die man im Laufe der Jahrhunderte verwirklicht hatte, abreißen. Sein Eingriff wurde allgemein gutgeheißen, da es ihm gelungen ist, eine Kulturstätte zu schaffen, die sich sowohl für Besichtigungen als auch für Ausstellungen eignet.

Er legte einen einheitlichen Museumparcours an, der an manchen Stellen im Außenbereich fortgesetzt wird. Für die Restaurierungsarbeiten wurden alte und moderne Baustoffe wie Holz, Stein und Beton verwendet.

Der Außenbereich: der Haupturm und die Skaligerbrücke

Im Schloss befand sich auf der einen Seite die Wohnresidenz der Skaliger, die von einem Hof und einem doppelten Mauersystem geschützt war, auf der anderen Seite der große Innenhof mit einem hundeförmigen Brunnen, das Symbol der Skaligerfamilie.

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Beachtenswert ist die Brücke über die Etsch, die den Namen “Ponte di Castelvecchio” oder Skaligerbrücke trägt. Historiker betrachten diese Brücke als eines der schönsten und gewagtesten Bauwerke des Mittelalters.

Die von drei Bögen getragene Brücke ist mit schwalbenschwanzförmigen Zinnen versehen und geht vom zentralen, zwischen 1354 und 1356 erbauten Hauptturm der Burg aus. Der Hell-Dunkel Kontrast der roten Backziegel und des einheimischen weißen Kalksteins, die für den Bau der Brücke benutzt wurden, wirkt spektakulär. 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Brücke so wie die anderen Brücken der Stadt vom deutschen Heer gesprengt. Man baute sie aber in ihrer ursprünglichen Form mit den weißen Steinen und den roten Backziegeln wieder auf.

Der Innenbereich: das Museum

Die Besichtigung von Castelvecchio beginnt im Erdgeschoss mit der Ausstellung von langgobardischen Schmuckstücken und veroneser Skulpturen aus dem späten Mittelalter. Drei Säle sind ausschließlich den Skulpturen des 14. Jahrhunderts gewidmet. Hier stehen verschiedene Statuen aus Tuffstein, die in einigen Kirchen der Stadt gefunden wurden. Nach der Besichtigung des letzten der drei Säle mit Skulpturen aus dem 15. Jh. setzt sich der Parcours im Außenbereich fort, wo die große Glocke aus dem 14. Jh. steht, die ursprünglich im Gardello-Turm hing.

Im ersten Stock, wo die Skaligerfamilie wohnte,  sind etliche Schmuckstücke ausgestellt, die im Stadtteil Veronetta gefunden wurden und wahrscheinlich zum Skaligerschatz gehören. Hier kann man auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die in Cangrandes Grab gefunden wurden,  sehen, u.a. sein Schwert, das in einem beleuchteten Glaskasten ausgestellt ist. Beachtenswert ist die reichhaltige Bildersammlung mit gotischen Gemälden und Wandmalereien, die aus verschiedenen Gebäuden und Kirchen der Stadt stammen und von Malern und Künstlern der Veroneser Schulen gemalt wurden. Das wertvollste Werk im Museum ist die “Madonna mit der Wachtel” des berühmten Veroneser Malers Pisanello.

Das Gemälde, in dem der spätgotische, der bizantinische und der Renaissance-Stil Niederschlag finden, hat einen goldenen Hintergrund. Die realistisch dargestellte Muttergottes mit dem Kind im Arm sitzt in einem Rosengarten. In diesem Teil des Museums kann man auch Werke der Renaissance von Meistern wie Bellini, Crivelli und Mantegna bewundern. Letzterer führte die Revolution der Renaissance in Verona an. Er malte u.a. das Altarbildes von San Zeno, das zur Quelle der Inspiration für viele Maler wurde. Von der Wohnresidenz gelangt man direkt in den Hauptturm, der die zwei Flügel des Schlosses miteinander verbindet. Hier sind eine kleine Schwerte- und Armaturensammlung, Pferdegeschirre und bronzene Gegenstände, die in langobardischen Gräbern in der Umgebung von Verona ausgegraben wurden, ausgestellt. Im zweiten Stock befinden sich die Gemälde aus der Zeit zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert, insbesondere die Werke von Girolamo dai Libri, Francesco Caroto, Paolo Veronese und Alessandro Turchi. Zu den wichtigsten Werken gehören “Christi Geburt mit den Heiligen Johannes und Girolamo” und die “Muttergottes mit Kind und den heiligen Petrus und Andrea” von Girolamo dai Libri; das Gemälde der “Mönchin” von Marcantonio Bassetti; die “Geiselung” von Alessandro Turchi, um nur einige zu nennen. Die Ausstellung endet mit einem der venezianischen Malerei des 18. Jahrhunderts gewidmeten Saal. Die Gemälde stellen heilige und mithologische Themen, Portraits und Landschaften für Altarbilder dar.

Besonders interessant ist ein Spaziergang den Wehrgängen entlang zwischen den mit Zinnen versehenen Mauern, den Türmen und dem Dachgarten. Von hier aus hat man einen völlig anderen Ausblick und kann sich gut vorstellen, wie die Festung ursprünglich aussah. Auf dem Rückweg von den Wehrgängen trifft man auf eine Statue von Cangrande, der hoch zu Ross mit gezogenem Schwert und seinem Helm auf den Rücken dargestellt ist. Sein Lächeln spricht von der sanften Seele und der Gutherzigkeit des beliebten Herrschers. Die Statue befand sich ursprünglich auf Cangrandes Grabmal. Um sie vom Wettereinfluss zu beschützen, wurde sie in die Festung verlegt. Eine Kopie davon steht in unmittelbarer Nähe der Skaligergräber.

Ein feines Essen im Restaurant “Signorvino la Torre”

Nach einem kulturreichen Tag in Verona freuen Sie sich bestimmt auf ein entspannendes Abendessen. Gönnen Sie sich ein raffiniertes Dinner im Restaurant “Signorvino la Torre„, das am Stadtrand von Verona, in Dossobuono di Villafranca, das ideale Ambiente bietet, um von der chaotischen Innenstadt Abstand zu nehmen. Küche und Keller inspirieren sich an der Veroneser Tradition und bieten vor allem einheimische Produkte an. Das Lokal ist leicht erreichbar und ganzjährig von Montag bis Sonntag von 12.30 bis 14.00 Uhr und von 19.30 bis 22.00 Uhr geöffnet.

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