Risotto al Tastasal (Reis mit Schweinefleisch)
Eine Spezialität der Stadt Verona und der Region Venetien. Dieses Reisgericht wird mit gesalzenem und gepfeffertem Hackfleisch vom Schwein zubereitet. Das dialektale Wort “tastasal” deutet darauf hin, dass man das für frische Würste und Salami zubereitete Schweinefleisch mit Salz abschmeckt. Es handelt sich um ein Traditionsgericht der Veroneser Küche. Davon gibt es verschiedene Varianten, die alle köstlich schmecken.
Lesso con la pearà (gekochtes Fleisch mit Pfeffersauce)
Dieses altüberlieferte Veroneser Rezept wird auch heute noch an kühlen Wintertagen, vor allem aber am Weihnachtstag, in den Veroneser Familien zubereitet. Es handelt sich um gekochtes Fleisch und Gemüse, die man mit einer gepfefferten Brotsauce serviert. Auch in diesem Fall gibt es verschiedene Varianten, wobei die Zutaten stets die gleichen sind.
Pastissada de Caval (geschmortes Pferdefleisch)
Der Ursprung dieser Spezialität, die auch als Pferdeschmorbraten bekannt ist, ist historisch belegt. Anscheinend soll das Rezept aus dem fünften Jahrhundert nach Christi stammen. Damals fand im Veroneser Gebiet von Verona ein Krieg zwischen Theoderich, dem König der Ostrogoten, und Odoaker, dem König Italiens, statt. Nach der von Theoderich gewonnenen Schlacht blieben auf dem Feld viele tote Pferde liegen. Dem verhungerten Volk wurde gestattet, das Pferdefleisch nach Hause zu nehmen. Das Fleisch wurde in Stücke geschnitten und in Rotwein mit Kräutern und Gemüse eingelegt, um es länger aufzubewahren. Das geschmorene Fleisch schmeckte angeblich sehr gut und daher wurde das Rezept von Generation zu Generation bis heute übertragen.
Pasta e fasoi (Bohnensuppe mit Teigwaren)
Manche führen dieses Rezept auf die Römerzeit zurück. Damals soll man Teigwarenreste dazu verwendet haben. Das Gericht wurde in den römischen Tavernen serviert. Da es sich um ein einfaches und preisgünstiges Gericht handelte, wurde es bald von den Bauern übernommen. Andere behaupten hingegen, dass dieses Gericht im Mittelalter entstand und vor allem in ärmeren Familien zubereitet wurde, weil es besonders schmackvoll und nahrhaft war. Die rustikale Variante wird mit der in der Bauernküche oft verwendeten Schweineschwarten zubereitet. Es handelt sich jedenfalls um ein in der Region Venetien weit verbreitetes Gericht. Als Einlage werden die typischen Bigoli (eine Art Nudeln) oder Bandnudeln benutzt.
Gnocchi di patate (Kartoffelgnocchi)
Die Kartoffelgnocchi, ein Traditionsgericht des Veroneser Karnevals, sind in Verona besonders beliebt. Sie werden mit einer einfachen Tomaten- oder Gorgonzolasauce bzw. mit Butter und Salbei abgerichtet. In einer Zeit, in der die Region Venetien von einer Hungersnot heimgesucht war, ließ Tommaso da Vico, ein Veroneser Arzt, am letzten Freitag vor der Fastenzeit große Mengen an Brot, Wein, Mehl, Butter, Eiern und Käse unter der Bevölkerung verteilen. Mit diesen Zutaten konnte man die Kartoffelgnocchi zubereiten. In seinem Testament legte er fest, dass diese Lebensmittel jedes Jahr unter den Einwohnern des Stadtviertels von San Zeno verteilt werden sollten. So entstand die Tradition des sogenannten “Venerdì gnocolar” (Gnocchi-Freitag), Tag an dem bis heute der Karnevalumzug mit vielen geschmückten Karren in Verona veranstaltet wird.