Diese Kirche im neuklassischen Stil ist vor allem auf Grund ihrer unvollendeten Fassade und des schönen Bronzeportals, das 2006 zum 200° Jahrestag der Kirchenweihe verwirklicht wurde, bekannt.
Die Kirche wurde 1753 auf den Resten einer Kirche aus dem 7. Jahrhundert errichtet. Im schlichten Kirchenschiff fällt dem Besucher sofort das wunderschöne Altarbild von Saverio Dalla Rosa aus dem 19. Jahrhundert auf, das Petrus Sieg darstellt. Oberhalb des Eingangstores kann man die Tempelreinigung von Germano Prendaglio bewundern. Erwähnenswert sind außerdem die restaurierte und funktionierende Pfeifenorgel aus dem Jahr 1812 von Giovanni Battista Sona und die Kapelle des Oratoriums aus dem 16. Jahrhundert, die sich auf der linken Seite der Kirche befindet. Es handelt sich um das älteste religiöse Bauwerk in Valeggio.
Das Städtchen Valeggio ist wegen seiner kulinarischen Spezialität, den köstlichen Tortellini di Valeggio, in lokaler Mundart auch “agnolin” genannt, bekannt. Es handelt sich um hausgemachte, ringförmige Teigwaren mit einer Fleischfüllung. Sie werden auch mit Spinat- und Topfen, Trüffel, Kürbis oder rotem Radicchio gefüllt und entweder in einer Fleischbrühe oder mit zerlassener Butter und Salbeiblättchen serviert. In der Stadt gibt es verschiedene Geschäfte, die diese frischen Teigwaren zum Verkauf anbieten. Während des Jahres finden verschiedene, den Tortellini gewidmete Veranstaltungen statt, zum Beispiel das “Fest der Liebesknoten” – so werden die sagenumwobenen Tortellini auch genannt. Laut einer Legende hatte sich Kapitän Malco in die Nymphe Silvia verliebt, die ihm als Pfand ihrer Liebe ein goldenes Taschentuch mit einem Liebesknoten schenkte. Die Liebesgeschichte blieb nicht lange geheim und eine eifersüchtige Hofdame verklagte die schöne Nymphe Silvia als Hexe. Silvia überzeugte Kapitän Malco, ihr in die Unterwasserwelt zu folgen. Bevor sich das Liebespaar in die Fluten des Flusses stürzte, ließen die Verliebten am Ufer ein geknotenes Taschentuch liegen. Seitdem ist es unter den Frauen in Valeggio Tradition, an Festtagen einen dünnen Nudelteig auszurollen und daraus kleine Tortellini zu formen, die sie liebevoll als nodi d’amore (sprich Liebesknoten) bezeichnen. Zum Jahresfest der Liebesknoten wird eine lange Festtafel vorbereitet, an der über 4.000 Gäste Platz nehmen, um die köstliche Spezialität zu genießen.
Bei einer Radtour in der Gegend sollte man unbedingt Valeggio sul Mincio mit einschließen. Der 43 km lange Radweg entlang des Flusses Mincio beginnt in Peschiera und endet in Mantua. Auf der Strecke gibt es verschiedene sehenswerte Orte: Peschiera del Garda, Ponti sul Mincio, Monzambano, Valeggio sul Mincio, Borghetto sul Mincio, Volta Mantovana, Pozzolo, Goito und Marmirolo. Der Abschnitt von Peschiera bis Borghetto ist 12 km lang. Man fährt dem Ufer des Flusses entlang, wo viele Menschen fischen und rudern. Auf dem 30 km langen Abschnitt zwischen Borghetto und Mantua ändert sich die Landschaft. Die weitläufigen Felder sind von verschiedenen künstlichen Kanälen durchzogen. Die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Stadt Mantua, ein allgemein beliebtes Ausflugsziel, ist eine Besichtigung bestimmt wert.