Die Laurentiuskirche in Verona ist ein Kleinöd zwischen der antiken römischen Via Postumia und dem rechten Etschufer. Die Kirche mit ihren zwei imposanten Türmen ist einzigartig in Italien und zählt zu den besterhaltensten Gebäuden romanischer Architektur in Verona. Bei Ihrer Stadttour durch Verona sollte Sie sich die Laurentiuskirche unbedingt ansehen.
Der heilige Laurentius, dem diese Kirche geweiht wurde, war einer der sieben Diakone Roms. Von ihm weiß man, dass er in jungen Jahren den zukünftigen Papst Sixtus in Saragossa, wo er sein Studium beendete, kennenlernte. Die beiden zogen von Spanien nach Rom, wo Sixtus zum Papst gewählt wurde. Der Papst ernannte Laurentius zum Archidiakon und vertraute ihm die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens an. Im Jahre 258 befahl Kaiser Valerian, alle Diakone, Bischöfe und Priester zu töten. Papst Sixtus wurde am 6. August ermordet, während der 33 Jahre alte Laurentius am 10. August auf einem glühenden Eisenrost hingerichtet wurde. Deshalb ist die Nacht vom 10. August dem hl. Laurentius gewidmet. Im Volksmund werden die Sternschnuppen auch Laurentiustränen genannt, weil sie in dieser Nacht besonders zahlreich zu sehen sind. Auch der italienische Dichter Giovanni Pascoli interpretiert in seinem Gedicht “X agosto” die Sternschnuppen als Laurentiustränen. Andere meinen hingegen, die Sternschnuppen seien die glühenden Kohlen, auf denen der Heilige hingerichtet wurde. Man weiß jedoch nicht mit Bestimmheit, ober der hl. Laurentius tatsächlich so starb, da Kaiser Valerian anscheinend keine Folterung anordnete. Wahrscheinlich wurde der Diakon wie Papst Sixtus und viele andere enthäuptet.
Die Laurentiuskirche wurde im Frühmittelalter errichtet. Das Bauwerk, wie wir es heute sehen, ist das Ergebnis von verschiedenen Umbau- und Wiederaufbauarbeiten, zu denen es im Laufe der Jahrhunderte kam. So wurde die Kirche nach dem Erdbeben im Jahre 1117 im Karolingerstil wieder aufgebaut. Der Glockenturm stammt aus dem 15. Jahrhundert, während die Fensterrosette und das Säulenportal stilmäßig dem restlichen Gebäude entsprechen. Die Laurentiuskirche wurde auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche mit Baumaterial von antiken Gebäuden errichtet. Nach dem Erdbeben wurden die Außenmauern und die Apsis wieder aufgebaut. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde die Kirche mit den Querschiffen, den Emporen und den Türmen vervollständigt.
Von November bis Februar ist die Laurentiuskirche an Wochentagen von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 13.30 bis 16.00 Uhr geöffnet. An Festtagen ist sie von 13.00 bis 17.00 Uhr offen. Von März bis Oktober ist sie an Wochentagen von 8.30 bis 18.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.