Castel San Pietro befindet am linken Etschufer. Dieses Stadtteil wurde von den Franzosen abwertendend Veronetta – kleines Verona – genanntn, weil es von den Österreichern besetzt war. Die Lage auf dem Hügel San Pietro, der einige hundert Meter emporragt, ist absolut strategisch: Von hier aus lässt sich das umliegende Gebiet bestens überwachen. Deshalb entstand auf dem Hügel bereits im Zeitalter des Eisens eine erste Wohnsiedlung und zur Römerzeit eine sakrale Festung, von der man die Postumiastraße über den Fluß und die Altstadt kontrollieren konnte.
Heutzutage ist Castel San Pietro eine der meist besuchten Attraktionen in Verona, weil man von der großen Terrasse vor dem “Castello” einen beeindruckenden Ausblick auf die von der Etsch umarmten Stadt hat. Einen Blick, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Nachstehend einige Tipps, wie Sie zum Castel San Pietro gelangen und was Sie sich auf dem Weg dorthin ansehen sollten.
Das was allgemein als Schloss – castello ¬– bezeichnet wird, ist eigentlich eine österreichische Kaserne, die Feldmarschall Radetzky zwischen 1854 und 1856 erbauen ließ und möglichst wie eine Burg im Einklang mit den alten Skaligermauern aussehen sollte. Von der Kaserne auf dem Hügel aus konnten die Österreicher die Stadt dominieren und herannahende Feinde mit der Artillerie beschießen.
Die vierstöckige Kaserne mit zwei seitlichen Türmen hat 87 Zimmer, in denen 460 Soldaten untergebracht werden konnten. Leider kann man die Kaserne innen nicht besichtigen. Derzeit sind nur die externen Bereiche zugänglich.
Der Hügel ist seit jeher gefestigt: nach den Römern festigte Berengario zwischen dem IX und X Jahrhundert die defensive Funktion und ließ eine Burg bauen. Cangrande della Scala setzte das Bauwerk fort und ließ eine 8-9 m hohe Ringmauer errichten und von einem tiefen Wall schützen. Die Skaligermauern und Türme sind Teil der 9 km langen Stadtmauern, die auch heute noch bestehen.
Gian Galeazzo Visconti ließ 1393 auf den bestehenden Bauten die Niederungsburg bauen, die von den Venetianer verstärkt wurde. Leider wurden die Burg und die internen Gebäude, sowie die Kirche San Pietro, die aus dem VIII Jahrhundert stammte, von Napoleons Heer 1801 fast vollständig zerstört.
Dank den faszinierenden geschichtlichen Attraktionen wie Castel San Pietro wurde Verona im Jahr 2000 zum Unesco-Welterbe erklärt. Verona ist ein außerordentliches Beispiel einer gefestigten Stadt, die für die europäische Geschichte kennzeichnend ist.
Sind Sie mit dem Auto unterwegs, so können Sie direkt auf dem Parkplatz vor Castel San Pietro parken, sofern sie dort Platz finden. In unmittelbarer Nähe gibt es verschiedene Parkplätze, zum Beispiel in Piazza Martiri della Libertà, vicolo Botte, via Santo Stefano, piazza Cisterna, piazza Isolo (die Zufahrt ist in Via Ponte Pignolo 6/C, Stundentarif 2,10 Euro).