Obwohl es die wenigsten wissen, gibt es in unmittelbarer Nähe der Arena, in einer Querstraße der Via del Pontiere, ein Freskenmuseum, das nach dem Gründer der modernen Kunstgeschichte in Italien – Giovanni Battista Cavalcaselle – benannt ist. Das Museum entstand dort, wo es einst eine Kirche (S. Francesco al Corso, 1230 erbaut) und eine Franziskanerabtei gab. Nach dem Umzug der Franziskanerbrüder in ein prestigeträchtigeres Kloster wurde die Abtei von den Schwestern des Ordens Santa Maria di Zevio übernommen und in den darauffolgenden Jahren wieder verlassen. 1548 wurden hier die sogenannten “Franceschine” –-Frauen ohne Mitgift, die schlecht verheiratet oder verlassen waren – beherbergt. 1624 schlug der Blitz im Pulverlager im naheliegenden Turm “Torre di Paglia” ein. Die Explosion beschädigte verschiedene Gebäude der Gegend, u.a. die Kirche. In der napoleonischen Epoche diente der Komplex militärischen Zwecken und während des zweiten Weltkrieges wurde er beinahe völlig zerstört. Erst in den sechziger Jahren wurden die Kirche und das Kloster restauriert und das heutige Freskenmuseum eingerichtet.